Gottesnamen
Interreligiöser Gottesname
208 x 225cm, 1989 - 1990
Das Bild besteht aus mehreren sich überlagernden Bildschichten.
Unterste Hintergrund Bildschicht:
Gottesname JHWH, Einteilung der Bildfläche nach dem Zahlenwert der hebräischen Buchstaben, 10-5-6-5 (dunkelblaue und weiße Schriftzeichen), wird überlagert von den 12 Spektralfarben in 7 x 7 Blockelementen.
Die nächste Bildschicht ist der OM-Urlaut (der eigentlich auch ein Gottesname ist) in vielfachen Permutationen (farbig und formale Drehungen) über die ganze Bildfläche.
ALLAH viermal in der Kreuzform - umgekehrt und gespiegelt.
EL SCHADDAI (im goldenen Bogen oben) = Name Gottes, der Allmächtige, der seiner Schöpfung Grenzen und Einhalt gebietende; deshalb auch dem Bösen Grenzen Setzende, der Name SCHADDAI wird durch die erläuternde Schreibweise scheomar dai = "der gesagt hat Genug!" erklärt.
Das mittlere der fünf zentralen Sprachkästchen zeigt den Namen HOWE = Sein, 1. 2. 3. Person Präsens: Name des Göttlichen im Sein an sich; aus diesem Seinbegriff werden die Namen "Er wird sein" oder "Er ist", die eigentliche Form des Tetragrammaton JHWH gebildet; so auch der Name EHJE, "Ich werde sein" oder "Ich bin", Sein und Werden sind in diesem Namen zusammengefügt.
JHWH, "der Name" , kann in dieser Welt nicht vokalisiert werden, da gleichzeitig alle Vokale erklingen müßten.
In den "Wortkästchen" werden die Buchstaben des "NAMENS" einzeln von oben nach unten jeweils 12 mal (3x4) als Chiffer für die "Chromatik"der Vokale moduliert.
Im Hebräischen wird für "Wort" und "Kästchen" der selbe Begriff verwendet: tewa. Z.B. heißen Moses Kästchen im Nil, die Arche Noah oder der Thoraschrein in der Synagoge "tewa", gleichzeitig sind sie Träger des Wortes der Überlieferung.
Die Kreuzform gibt dem Bild die formale Struktur.